Apple: EU könnte alternative iPhone-App-Shops verlangen

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Google Play Store auf dem iPhone? Was jahrelang undenkbar war, könnte in Zukunft Realität werden – zumindest wenn es nach dem Willen der EU geht. Das Gesetz über digitale Märkte ist Anfang November in Kraft getreten. Neue Gesetze zur Regulierung von Technologieunternehmen erfordern einige Anpassungen von US-Tech-Giganten wie Apple. Eine der Änderungen könnte App-Shops betreffen.

„Erhebliche Auswirkungen“ durch die EU

„Jeder, der ein iPhone besitzt, sollte in der Lage sein, Apps nicht nur aus dem Apple App Store, sondern auch von anderen App-Marktplätzen herunterzuladen“, erklärte Gerrit Gerard de Graaf, Leiter des EU-Büros in San Francisco. In gewisser Weise ist es seine Aufgabe, amerikanischen Unternehmen zu erklären und zu zeigen, was sich aufgrund der neuen Verordnung ändern muss. Indirekt könnten die Unternehmen auch „gezwungen“ werden, so de Graaf, der von „erheblichen Konsequenzen“ spricht, wenn die Änderungen nicht umgesetzt würden.

Das Gesetz über digitale Märkte zielt darauf ab, App-Plattformen offener und vor allem interoperabel zu machen. Die Nutzer sollten nicht nur an einen Shop „gebunden“ sein, sondern auch frei entscheiden können, aus welcher Quelle sie ihre Anwendungen beziehen. Kleinere Geschäfte sollten ebenfalls unterstützt werden.

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Apple befürchtet Schadsoftware

Natürlich stößt diese Regelung bei Apple nur auf begrenzte Zustimmung. Der iPhone-Hersteller befürchtet Probleme mit Malware und verweist in diesem Zusammenhang immer wieder auf Android. Natürlich könnte es auch zu Umsatzeinbußen kommen, denn Apple verdient an jeder Transaktion im Shop.

Weitere Einzelheiten zu dem neuen Gesetz liegen nicht vor. Zurzeit scheint die EU amerikanische Unternehmen zu „klassifizieren“. Die so genannten „Gatekeeper“ – zu denen neben Apple sicherlich auch Google und Amazon gehören – müssen sich an die strengeren Regeln anpassen. Es ist noch unklar, wie genau die EU die „Öffnung“ der App-Shops vorantreiben wird, aber im Moment sieht es so aus, als ob die EU es ernst meint.